Mit 95 Jahren lebt die Berlinerin mit bremischem Wohnsitz ein erfüllendes und hochengagiertes Leben und verbessert seit 33 Jahren die Lebenssituation von vielen Menschen in Namibia. Das war nicht immer so, denn als junge Mutter von drei Kindern wurde sie bei einem Unfall schwer verletzt und konnte nur noch sehr eingeschränkt und mit heftigen Schmerzen leben. Dies stellte die gesamte Familie vor große praktische und emotionale Herausforderungen.
Als Edith Schütt nach Jahrzehnten wieder zu ihren Kräften fand, wollte sie der Welt etwas Sinnstiftendes zurückgeben. Gemeinsam mit ihrer Familie gründete sie den Verein „PRAKTISCHE SOLIDARITÄT INTERNATIONAL“, um der grausamen Unterdrückung des namibischen Volkes durch das Apartheidsregime in Südafrika etwas entgegen zu setzen.
Als ihr Mann verstarb, machte sie mit 63 Jahren noch ihren Führerschein, um die akquirierten Spenden besser einsammeln zu können. Zehn Jahre später trat sie dann ihre erste Auslandsreise an und verbrachte ein Jahr in der fremden Kultur. Seitdem sind viele kreative und wertvolle Hilfen gegen den Hunger, die Armut und die Umweltzerstörung in Namibia angekommen und auch ein Kindergarten wurde erbaut und erst in diesem Jahr eingeweiht. Natürlich mit Edith Schütt als Ehrengast vor Ort. Nun hat sie ihre letzte Reise nach Namibia hinter sich, nach einem Sturz ist das Laufen schwer geworden – in Namibia sind kaum Strassen und feste Wege in den Gebieten ihres Engagements. Schweren Herzens beschließt sie nun mit ihren 96 Jahren weiter von Deutschland aus zu wirken. Eine großherzige Frau ist Edith Schütt – ich bin so dankbar und inspiriert von ihrer Lebensweisheit.
Zu Gast war Edith Schütt beim 21. Talkabend im Universum® im September 2018.
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