Auch dieser Abend war wieder einmal unvergleichbar und tief beeindruckend. Die Geschichten haben sich wie von Zauberhand in einander gewoben. Ein kleiner Nachbericht soll Euch schon neugierig machen, auf die Videos und Podcast, die bald folgen – nicht vergessen am 25.Januar 2019 geht es weiter! Danke an Daniela Buchholz von Ahoi Fotografie für die tollen Fotos!
Larissa Sarand hat im Schreiben ihre Leidenschaft und ihre Möglichkeit gefunden zu verarbeiten, was eigentlich nicht verdaulich ist. Eine Kindheit mit schwer erkrankten Eltern, die keinen Halt geben konnten, sondern viel zu große Aufgaben an sie stellten. Was nicht zu verarbeiten war, zeigte sich in Form einer schweren Magersucht, die noch einmal mehr ihr Leben zur unkontrollierbaren Achterbahn machte. Doch sie hat in sich einen starken Lebenswillen und saß mit vielen guten Worten im Sessel und erzählte klar, treffend und auch komisch über ihre zurückliegenden Erlebnisse. Darüber lachen konnte ich nicht, aber mit ihr schon, denn was sie geschafft hat, ist unbeschreiblich bemerkenswert. Auch weil sie dazu steht, kein Generalrezept gegen die brutale Wucht des Lebens zu haben. Aber sie ist gelebte Hoffnung, für alle, die noch drin stecken in den scheinbar unbewältigbaren Windstärken der eigenen Geschichte. Danke Larissa, für Deine Offenheit, Deinen Mut und Deine Geschichte.
Dilara Gürbüz hatte eine Gymnasialempfehlung, doch als ihre Eltern sich trennen, wurde der Schmerz immer größer und die Schule mehr und mehr egal. Aufwachen tut sie erst, als sie auf der Hauptschule wieder zu sich kommt und sich fragt: „Was ist eigentlich passiert mit mir die letzten zwei Jahre?“. Einer der Zuhören kann, wie kein anderer ist Jörg. Eigentlich Herr Knüfken – Schulsozialarbeiter mit einer besonderen Mission. Mit bedingungsfreier Wertschätzung den Menschen hinter dem Querulanten, Schulverweigerer und Aggressor an der Hauptschule zu erkennen. Zusammen schreiben sie Tagebuch und verändern ihrer aller Leben. Dilara beschreibt es so treffend, was echtes Zuhören anrichten kann: „Ich konnte nicht glauben, dass es jemanden gibt, der sich für uns als Mensch interessiert.“ Inzwischen sind sie Vorbilder und im Namen des Vereins „Changewriters“ unterwegs, um noch mehr Lehrer und Schüler für ein Leben und Lernen mit bedingungsfreier Wertschätzung zu entzünden.
Sie tun einfach nur das, was sie lieben und damit schaffen sie einen Ort, der Menschen glücklich macht. Oder erwachsen. Oder verbunden mit dem, was wir tief in uns alle sind – Natur. Judith Wilhelm und Myriam Kentrup geben das weiter, was sie selbst fasziniert. Das Wissen um den starken Bund, welchen der Mensch mit den Tieren, Pflanzen und natürlichen Gesetzmäßigkeiten des Lebens schon immer hatte und heute umso mehr vermisst. Oft ohne es direkt zu wissen, doch wenn die Menschen aus ihrem urbanen Leben kommen und sich am Feuer Geschichten erzählen, dann wird diese Gewissheit in allen schnell wieder wach – die Natur ist ein Ort, an dem wir ganz wir Selbst sein können und das ist unvergleichbar wundervoll. Die Wildnisschule Wildeshausen öffnet für diese Erfahrungen weit ihre nicht vorhandenen Türen und lässt uns alle in guter Gemeinschaft ein wenig mehr die werden, die wir sind.
Mit 14 entdeckt Ann Doka ihre Liebe zu Country, spielt von da an in verschiedenen Bands, schreibt eigene Songs und gründet ihr Soloprojekt. Mehrfach ausgezeichnet mit dem Deutschen Rock- & Pop-Preis veröffentlichte sie nun in 2018 ihr Studioalbum „LOST BUT FOUND“, welches der ideale Soundtrack zu unserem Geschichtenabend war. Ann Doka wurde begleitet von ihrem Gitarristen Martin Olding.
Mehr Infos zu meinen wunderbaren Gästen findet ihr hier auf der Ankündigungsseite.
Der nächste Talkabend ist am 25. Januar 2019 – sichert euch rechtzeitig Karten!
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