Nach vielen Jahrzehnten der unaufhörlichen Expansion, Innovation und Entgrenzung unserer Berufswelten wünschen sich zunehmend mehr Menschen, das der eigene Berufsweg und die damit verbrachte Lebenszeit sinnstiftend und nicht nur monetär wertschöpfend ist. Als sinnvoll werden aber immer weniger Faktoren wie sichere Gehaltsentwicklung und Karrierechancen erlebt, sondern vielmehr das Entdecken und Einbringen der eigenen, ganz individuellen Fähigkeiten in den Beruf. Darüber hinaus wird auch die eigene Arbeitskraft als eine Möglichkeit betrachtet, einen wertvollen Beitrag zu unseren Gemeinschaften und gesellschaftlichen Herausforderungen leisten zu können. Manche Berufseinsteiger aus der „Generation Y“ fordern selbstbewusst und bestimmt eine Integration von sozialverantwortlich-orientierten Arbeitsumfeldern und eine familienfreundliche Work-Live-Balance. Auch tauchen erste leise Stimmen auf, dass eine Berufswahl nicht nur strategisch und rational zu entscheiden sei, sondern vor allen Dingen mit dem Herzen gewählt werden sollte. Doch wie geht das denn eigentlich, den Beruf mit den eigenen Inneren in Einklang zu bringen?
Mut zu einem Relaunch des eigenen Weltbildes und Handelns
Die Menschen mit schon fertigen Karrieren und einem wachstumsgeprägten Weltbild stehen noch ratloser vor diesem immer lauter werdenden innerlichen Bedürfnis. Das Hamsterrad der Konzerne einfach hinter sich lassen oder die oft mühsam selbstaufgebaute Karriere oder Unternehmung komplett in Frage zu stellen, erfordert nicht nur großen Mut und denkbare Alternativen, sondern auch einen Relaunch des eigenen Weltbildes und Handelns. Die Richtung zu ändern und Neues zu wagen, um dem Phantom der ganz persönlichen Aufgabe oder sogar Berufung nachzugehen, erscheint im Spiegel von wettbewerbsgeprägten Berufsumfeldern fast als eine romantisch verklärte Traumvorstellung.
Hinein springen in ein Leben, welches sich plötzlich echter, lebendiger und sinnvoller anfühlt.
Und doch: Es machen sich immer mehr Mutige auf und wagen den Sprung aus den scheinbar unverrückbaren Arbeitsrealitäten in Lebensmodelle, die einen wirklichen persönlichen Wert schöpfen. Hinein in ein Leben, was sich plötzlich echter, lebendiger und sinnvoller anfühlt. Die Klippen auf diesem Weg sind vielfältig: Die einen hören die innere Stimme deutlich, finden aber nicht den Mut loszulaufen. Andere können ihrem Inneren nicht entlocken, was denn nun der richtige Weg ist, wenn der Bisherige sich inzwischen eindeutig falsch anfühlt. Dritte wollen fast verzweifeln an den Herausforderungen, die Wege an sich haben, die noch mit Macheten zu bearbeiten sind. Kein Flüsterbeton, sondern oft noch unentdecktes Gebiet warten auf den mutigen Explorer. Gespickt mit Fehlversuchen, Blasen an den Füßen und Momenten, wo der Proviant auszugehen scheint. Doch tief im Herzen sagt eine Stimme klipp und klar: Dieses ist der Weg, um die Arbeit zu finden, die mich liebt.
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