„What am I here for“ – Glücklich arbeiten und die Welt retten – dieses „Projekt“ startete als ein ganz persönlicher Selbstversuch ohne elastischem Netz und doppelten Boden.
Mein Weg der hauptberuflichen Suche begann vor einigen Monaten, nachdem ich meine kleine Beratungsfirma zuschloss und mein festes „Engagement“ in einem Medienunternehmen samt des wohlklingenden Titel an den Nagel hing, um nun endlich der seit vielen Jahren drängenden und nörgelnden inneren Stimme nachzugeben. Obwohl mein beruflicher Weg alles andere als langweilig oder erfolglos verlief blieb in mir eine bohrende Gewissheit wach, nicht am richtigen Platz zu sein. Da äußerlich aber alles so schön sortiert schien, brauchte ich einige Zeit, um mit diesem diffusen Besserwisser in mir ins Geschäft zu kommen.
Ein Sprung in etwas, was sich erst nach dem Absprung materialisieren würde
Ich kann an dieser Stelle nichts Pauschales über den Umgang mit inneren Besserwissern sagen. Doch für mich wuchs aus diesem nicht zu verscheuchenden Gefühl, vielen durchwälzten Nächten, Gesprächen mit Freunden, deren Ohren schon langsam zuklappten, der Entschluss alles auf eine Karte setzen zu wollen. Und diese Karte war nicht ein neues konkretes Ziel oder Projekt, ein Jobwechsel oder anderes planbares Vorhaben, sondern ein leeres Stück Papier. Blank – weiß, noch unbeschrieben. Ein Sprung in etwas, was sich erst nach dem Absprung materialisieren würde.
So habe ich damit angefangen erst einmal aufzuhören- mit all dem was ich kannte und wusste, wie es funktioniert. Und das war nach fast 15 Berufs- und noch viel mehr Lebensjahren einiges. Frei von jeglichem Ballast, aber auch jeglicher finanziellen Sicherheit und gesellschaftlichen Identität, habe ich mich auf die Suche nach Antworten auf meine Fragen begeben. Seitdem ist viel passiert – innere wie äußere Reisen und die Erkenntnis, dass viel mehr Menschen als vermutet diese Frage nachts nicht schlafen lässt.
Seit einigen Monaten sammle ich nun die Geschichten von Menschen, die in besonderer Weise mit ihrem Beruf oder ihrer Arbeit verbunden sind. Menschen, die lieben was sie tun, obwohl der Weg nicht immer nur aus Flüsterbeton besteht. Die ihren ganz eigenen, manchmal auch unpopulären Weg gefunden haben, ihren Beruf – vielleicht besser gesagt – ihr Leben zu leben. Indem diese „Berufenen“ sich selbst ernst nehmen und ihrer innersten Stimme zuzuhören, gehen sie Berufswege, die oft nicht nur die eigene Welt verändern. Manche mit ganz kleinen, zarten Aufgaben und andere mit großen umwälzenden Ideen und Vorhaben. Ob in Kirchheim, Köln oder Kathmandu. Oft mit viel Freude im Tun, aber auch manchen Klippen und Wüstendurchquerungen, die ihren Weg begleitet haben. Doch eines haben diese Menschen gemeinsam: Eine gewachsene Sicherheit, dass sie genau das tun, was sie tun wollen, sollen und manchmal auch tun müssen.
Etwas, was schon lange nach Luft schnappt
Ich möchte mit diesem Vorhaben all denen Mut machen, die spüren, dass etwas Neues aus ihnen herauswachsen möchte. Etwas, welches sich den üblichen Logiken von Karriere- oder Businessplänen entzieht. Was einen anderen Ursprung hat, als ein Produkt mit Gewinnaussichten zu entwerfen. Etwas was nicht im Außen zu finden ist, sondern nur tief im Inneren des Einzelnen. Etwas, was schon lange nach Luft schnappt, weil es weil es dort vergraben und vergessen vor sich hinlebt.
Diese Internetseite ist nun der erste Schritt, um Auszüge meiner Interviews, Gedanken, Erkenntnisse und weiteres Hilfreiches mit Euch zu teilen. Vielleicht kann so ein Austausch und eine Plattform entstehen, die uns gemeinsam verstehen lässt, dass wir uns nicht mit einer privaten Identitätskrise herumschlagen, wenn wir versuchen die Begriffe „Sinn und Arbeit“ stärker zu verbinden. Das unser westliches Erreichen der letzten Bedürfnisstufe Maslows – der Selbstverwirklichung – nicht als Luxusproblem abgetan werden sollte, sondern als Herausforderung und Chance über unsere eigene Welt hinauszuwachsen.
Sinn entsteht, wenn wir einen Nutzen oder Wert in unserem Handeln erkennen können
Dies bedeutet mich zu erinnern, dass mein eigenes Tun und Handeln eine Auswirkung auf das große Ganze hat. Und dies empfinde ich nicht als Bürde oder Last, sondern als eine wunderbare Chance. Denn ich glaube, wir Menschen wollen alle wirksam sein, mit dem was wir tun. Ob im kleinsten Sinne oder unter großer Beachtung. Und Sinn entsteht, wenn wir einen Nutzen oder Wert in unserem Handeln erkennen können. Wenn unser Tun mit etwas verbunden ist, was sich lebendig und echt anfühlt. Und die Dinge, die unsere Wohnungen langsam zumüllen, sind bestimmt „nice to have“, aber nicht wirklich wesentlich.
Unserer Lebenszeit wieder einen echten Wert zuweisen
So geht es für mich um eine Umdeutung des Begriffs der “Arbeit” und einem neuem Weg der Berufsfindung. Einem der unserer Ausdruckskraft, unseren Talenten und Ideen, aber auch unserer Lebenszeit wieder einen echten Wert zuweist. Denn vielleicht sollten wir – die sich am oberen Ende der Bedürfnisspyramide befinden – nicht nur aufhören zu kaufen, was wir nicht als gut und förderlich ansehen oder zu essen, was uns ungesund und umweltschädigend erscheint, sondern auch nicht mehr für etwas arbeiten, wovon uns der Nutzen verborgen bleibt. So ist das Finden und Leben unserer persönlichen Aufgaben und Kompetenzen aus meiner Sicht nicht weniger als ein wichtiges Puzzlestück zur Meisterung der aktuellen Herausforderungen für die Menschheit.
Das muss man erst mal sacken lassen… Und dann fördert dies unsere ganz eigene Zufriedenheit und Verbundenheit mit unserem Leben- klingt doch extrem verlockend, oder?
Ich freue mich über alle, die mich auf diesem Weg begleiten und unterstützen mögen. Über alle die sich mit ähnlichen Themen beschäftigen und sich mit mir vernetzen wollen. Über jeden, der seine Fragen hier einbringen möchte. Und über jeden Einzelnen, der bis zu dieser Zeile gelesen hat – danke!
5 Comments
Ein tolles Vorhaben! Ich freue mich auf die Berichte…
Ich war einen Tag mit Janne unterwegs in Frankreich musste dann aber zurück, sie hat meine Adresse und hat mir aus Santjago eine Karte geschickt. ich weis aber nur ihren Vornamen weist du mehr würde ihr gern danken.
Gruss René
Nicole!
Ich bin beeindruckt, beseelt, verdammt froh! Endlich habe ich es nun mal geschafft, auf deine Seite zu gucken und deinen Text zu lesen. Und er ist großartig! Du schreibst so mutig, sensibel, rotzig, klar, fantasievoll, ehrlich, bescheiden, beflügelnd wie du bist. Danke dafür und dass du da bist…wo du dich mutig vom Wind hast hintreiben lassen!
Das fetzt!
Meine liebe Nicole
Ich bin so stolz auf dich, wie du deinen Weg gehst!
Die Website ist wunderbar – deine Zielen berührend, all die Menschen faszinierend und inspirierend!
Dein Projekt ist wegweisend – dein Arbeit ist wegweisend!
Ich freue mich so sehr für dich und bin gespannt auf alles was noch kommen wird!
Gabriel
Immer, wenn ich auf Deine Seite schaue, spüre ich die Kraft Deiner Idee, Deiner Inspiration, Deiner Sehnsucht… und die Größe dessen, was Du in Worte zu fassen versuchst. wwooOOOOW!
Danke dafür 😉 !!! Ich freu´ mich! – … …. …. Trau´Dich weiter!!!
Tanja und die Ponys aus Rhade